Wissenschaft vs. Religion
Dass es früher oder später zwischen der Wissenschaft und der Religion zum Eklat kommen musste, war nur eine Frage der Zeit. 1859 war es dann soweit. Mit dem Erscheinen des Buches „On the Origin of Species“ (dt. Titel:Von der Entstehung der Arten) war der Streit aufs Neue entfacht. Sein Autor Charles Darwin verkündete hierin nun seine wissenschaftliche Auffassung von der Entstehung der Arten und des Menschen im Allgemeinen. Damit war die göttliche Schöpfungsgeschichte hinfällig geworden. Die Erkenntnisse der Religion nicht mehr zeitgemäß. Doch was sollte die Leute noch an Prinzipien wie Ehre und Anstand binden? Prinzipien, die bisweilen von der Religion aufrecht erhalten wurden und wohin würden sich die Menschen wenden, wenn sie akzeptierten, dass die moderne Wissenschaft die einzige Quelle der Wahrheit darstellt.
[Trotz seiner bahnbrechenden Arbeit und dem Vorschlag der Royal Society, die Charles Darwin dem König zum Ritterschlag empfahl, wurde er nie „Sir“ Charles Darwin. Grund dafür war, dass die anglikanische Kirche dafür sorgte dies zu verhindern. Allen voran Samuel Wilberforce, der Bischof von Oxford. Er bezichtige Darwin der Gotteslästerung und so blieb dem englischen König, der gleichzeitig das Oberhaupt der anglikanischen Kirche war, nichts anderes übrig, als Darwin den Ritterschlag zu verweigern.
Es war Alfred Russel Wallace, der zeitgleich mit Darwin die Evolutionstheorie entwickelte und auch mit diesem zusammenarbeitete, der die ersten dunklen Flecken auf der ach so schön polierten Oberfläche der Wissenschaft bemerkte. Passte doch seiner Meinung nach die geistige Evolution der Menschen nicht gerade besonders gut zu ihrer physischen. Er meinte Religion und Wissenschaft dürften sich nicht gegenseitig ausschließen, sondern müssten beide zu Kompromissen bereit sein und gemeinsam eine Strategie verfolgen.