Edward White Benson

Davenport Brüder

 

Erste Wissenschaftliche Betrachtungen

Ghost-Society
Die meisten Medien darf man wohl mit Fug und Recht als Betrüger bezeichnen, die aus der Gutgläubigkeit der Menschen Kapital zu schlagen versuchten. Wo Licht ist, da ist bekanntlich auch Schatten. Gewiss, nicht alle Medien waren Betrüger. Aber wer sollte das unterscheiden?
1852 rief der junge englische Theologe Edward White Benson (er sollte später Erzbischof von Canterbury werden) die Ghost-Society ins Leben. Aus ihr sollte 1882 schließlich die Society for Psychical Research hervorgehen. Dieser Zeitpunkt gilt gemeinhin als einer der Anfänge der Parapsychologie.
Es war diese Vorgängergesellschaft, in der das erstemal das wagemutige Ziel formuliert wurde, die übernatürlich anmutenden okkulten Phänomene auf der Basis rein wissenschaftlicher Methoden zu untersuchen. Dies sollte fernab religiöser oder spiritistischer Voraussetzungen und Annahmen geschehen. Benson‘s erstes Projekt war die Untersuchung von Medien und deren Kommunikation mit Geistern. Benson war übrigens der Vetter von Henry Sedgwick, dem Gründer der SPR.
Desweilen machen Mitte der 50er die Davonport-Brüder in den Staaten auf sich aufmerksam. Ira und William, die beiden Söhne eines Polizisten aus Buffalo N.Y. benutzten eine ganz neue Methode, um mit den Geistern zu kommunizieren. Sie leiteten ihre Seancen aus einer Art Holzkiste heraus, die mit Vorhängen abgehängt wurde. Diese neue Konstruktion nannte sich fortan Cabinet. Ira und William waren auch zu neuen einzigartigen Leistungen fähig. Sie konnten Geister aus ihrem Cabinet heraus materialisieren. Die Begeisterung um die beiden ging soweit, dass die Universität von Harvard ein Team von Wissenschaftlern aussandte, um den Wahrheitsgehalt der Phänomene zu überprüfen. Das Team aus Harvard war sichtlich wenig begeistert über seine Aufgabe und widmete sich dieser nur halbherzig. Am Ende der Untersuchung stellten sie die Davenport-Brüder zwar als Betrüger dar aber dennoch ließ die Begeisterung um sie nicht ab. Ein Grund dafür war, dass die Harvard-Wissenschaftler keine plausiblen Beweise für den Betrug der Brüder liefern konnten. Die Bedingungen unter denen sie ihre Untersuchungen führten, waren aber auch denkbar schlecht. Denn die Davenports ließen nichts unversucht, um die Untersuchungen zu behindern.