Die Fox-Schwestern

Anwendung der Planchette

Ouija-Brett

Anna Eva Fay (Medium)

 

Geist der Zeit

Als 1848 das Buch „The Night Side of Nature“, eine bunte Sammlung von Spuk und Geistergeschichten erschien, wurde es prompt zum Bestseller. Die Autorin Catherine Crowe, eigentlich eine Verfasserin von Kinderbüchern, stellte hierin persönliche Erlebnisse von Bekannten und Freunden dar, sowie Berichte aus Zeitungen, Briefen und Tagebucheinträgen, die ihr zugesandt wurden. Das Interessante an den Geschichten war, dass keine von diesen frei erfunden war, sondern zumindest ein Teil davon einen realen Hintergrund aufzuweisen hatte. Und genau darauf war Crowe auch besonders bedacht. Sie wollte aufzeigen, dass an einigen Phänomenen mehr dran war, als vermutet. Sie war der Meinung, dass es sich lohnen würde diese zu untersuchen. Vielleicht könnte man einige nützliche Erkenntnisse gewinnen. Ihr Buch sollte noch über 50 Jahre lang nachgedruckt werden und sich weiter einer großen Beliebtheit erfreuen.
1848 war auch das Jahr, in dem die „Fox- Schwestern“ in den USA von sich reden machen sollten. Maggie und Kate Fox (damals 14 und 11) erzählten, dass sie sich über Klopfgeräusche mit dem Geist eines verstorbenen Händlers verständigen würden. Dieser Händler sei in dem Haus, in dem die Familie Fox wohnte, aus Habgier ermordet worden und würde dort nun sein Unwesen treiben.
[Über 50 Jahre später, nachdem die Fox-Schwestern längst verstorben waren, sollte sich diese Geschichte bewahrheiten. Als eine Gruppe Kinder in dem maroden Gebäude, das ehemals das Wohnhaus der Fox darstellte, spielten, stürzte eine Wand ein und die Überreste einer Leiche kamen zutage.]
Es dauerte nicht lange und ihre Geschichte wurde in den ganzen USA und über den Atlantik hinweg bekannt.
Immer mehr Medien (sensitive Personen, die besonders empfänglich für Botschaften aus dem Jenseits sind), die sogenannten Mittler zwischen der Welt der lebenden und der Geisterwelt machten auf sich aufmerksam. Besonders in den USA, Frankreich und England wurde geradezu ein Spiritismusboom ausgelöst. Und für eine „gewisse Entlohnung“ stellten diese Medien gerne ihre Fähigkeiten für jedermann, der diese beanspruchen wollte zur Verfügung. Die Praktiken der Medien, um mit der Geisterwelt in Kontakt zu treten, wurden dabei über die Jahre immer ausgefeilter. Benutzten sie zuerst noch die „Planchette“, ein herzförmiges Stück Holz, was auf Glaskugeln gelagert war und an dessen spitzen Ende ein Bleistift befestigt war, um Nachrichten von Geistern niederzuschreiben, so wurde die Kommunikation mit sogenannten „sprechenden Tafeln“ (heute besser bekannt als Ouija oder Witchboard, dt. Psychograph) schon wesentlich vereinfacht. Mit dem Aufkommen des „Tafelschreibens“ einer Methode, wo die Geister selber auf einer kleinen Schiefertafel Botschaften hinterlassen konnten, fand dann schon eine kleine Revolution statt. Der eigentliche Durchbruch erfolgte dann aber durch Medien, die im Trancezustand direkt oder über einen Geisterführer mit der Jenseitswelt in Kontakt traten.